Wie können wir helfen?
Laufe ich Gefahr als VPA in die Scheinselbständigkeit zu geraten?
Scheinselbstständigkeit bezeichnet eine Situation, in der eine Person formal als Selbstständige® arbeitet, tatsächlich aber wie ein abhängiger Arbeitnehmer behandelt wird. Das kann problematisch sein, weil es sozialversicherungsrechtliche und steuerliche Konsequenzen hat – sowohl für die Person selbst als auch für das Unternehmen.
📌 Merkmale der Scheinselbstständigkeit
Eine selbstständige Tätigkeit kann als Scheinselbstständigkeit eingestuft werden, wenn mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sind:
- Weisungsgebundenheit → Der Auftraggeber bestimmt Arbeitszeit, Arbeitsort oder Arbeitsweise.
- Eingliederung ins Unternehmen → Die Person arbeitet wie ein regulärer Mitarbeiter und nicht wie ein externer Dienstleister.
- Nur ein Hauptauftraggeber → Der Selbstständige hat fast ausschließlich einen Auftraggeber (über 83 % des Umsatzes von einem Kunden).
- Kein unternehmerisches Risiko → Es gibt keine eigene Büroausstattung, keine Investitionen oder keine unternehmerischen Entscheidungen.
- Vergütung wie ein Angestellter → Monatliche Fixvergütung statt projektbasierter Abrechnung.
- Keine eigenen Mitarbeiter → Die Person beschäftigt keine eigenen Angestellten oder Subunternehmer.
⚠ Konsequenzen der Scheinselbstständigkeit
Falls eine Scheinselbstständigkeit festgestellt wird:
- Arbeitgeber müssen Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen (ggf. für mehrere Jahre rückwirkend).
- Steuernachforderungen durch das Finanzamt.
- Arbeitsrechtliche Konsequenzen → Der „Selbstständige“ kann möglicherweise Ansprüche auf Kündigungsschutz, Urlaub oder Lohnfortzahlung geltend machen.
- Bußgelder und Strafen bei vorsätzlicher Umgehung des Arbeitsrechts.
💡 Wie kann man Scheinselbstständigkeit vermeiden?
Für echte Selbstständigkeit ist es ratsam: ✅ Mehrere Auftraggeber zu haben.
✅ Frei über Arbeitszeit und ‑ort entscheiden zu können.
✅ Eigene Preise und Leistungen selbst zu definieren.
✅ Unternehmerisches Risiko zu tragen (z. B. eigene Ausstattung, Investitionen).
✅ Klare, projektbasierte Verträge zu nutzen, die eine Unabhängigkeit vom Auftraggeber betonen.
🚀 Fazit
Scheinselbstständigkeit ist ein Graubereich zwischen freier Mitarbeit und abhängiger Beschäftigung. Unternehmen und Freelancer sollten darauf achten, klare Vertragsverhältnisse zu schaffen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Falls du eine spezielle Frage dazu hast (z. B. für dein Business oder myVPA), kann ich es gerne genauer beleuchten! 😊