Erfah­rungs­be­rich­te Vir­tu­el­le Assistent*innen

Micha­el | Bue­nos Aires

Frü­her oder spä­ter denkt jeder ein­mal über eine Selbst­stän­dig­keit nach. Die Vor­tei­le lie­gen auf der Hand: Frei ein­teil­ba­re Arbeits­zei­ten, kei­ne Vor­ge­setz­ten und eine selbst­be­stimm­te Arbeit, ganz nach den eige­nen Vor­stel­lun­gen und Ansprü­chen. Kurz­um: Wie ist es eigent­lich so als VPA?

INTERVIEW

“Ich arbei­te von Zuhau­se aus — da habe ich mei­ne Ruhe”

Hal­lo Micha­el, wie bist du eigent­lich zu my-vpa gekom­men?

Im Grun­de per Zufall, per Inter­net­re­cher­che. Ich hat­te auf einer Web­site einen Arti­kel gefun­den, in dem es um remo­te working ging: Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, wo kann man remo­te arbei­ten, was soll­te man über die­ses Arbeits­mo­dell wis­sen. So bin ich auch auf my-vpa gekom­men, und hat­te nach mei­ner Bewer­bung auch ziem­lich schnell ein Gespräch mit einer VPA-Betreue­rin. Es ging damals schon um ein kon­kre­tes Pro­jekt im Bereich Com­mu­ni­ty Manage­ment, das inhalt­lich gut zu mei­nem Pro­fil pass­te. So hat sich die Zusam­men­ar­beit erge­ben – inzwi­schen bin ich seit meh­re­ren Jah­ren mit dabei.

 

Du sag­test gera­de, das ers­te Pro­jekt pass­te gut zu dei­nem Pro­fil: Was für eine Aus­bil­dung und Berufs­er­fah­rung hast du denn?

Ich habe Medi­en­ma­nage­ment stu­diert und danach eini­ge Jah­re in ver­schie­de­nen PR-Agen­tu­ren gear­bei­tet. Im Prin­zip habe ich immer im Bereich PR, Online-PR, Mar­ke­ting zu tun gehabt – also im Grun­de alles rund um Medi­en.

 

Dann kennst Du ja das Geschäft! Agen­tu­ren sind natür­lich eher stres­si­ge Orte. Wie sieht bei dir jetzt als Com­mu­ni­ty-Betreu­er ein typi­scher Tages­ab­lauf als VPA aus?

Ich arbei­te über my-vpa an einem lang­fris­ti­gen Pro­jekt im Bereich Com­mu­ni­ty Manage­ment für ein bekann­tes deut­sches Nach­rich­ten­por­tal. Die Auf­ga­be ist im Prin­zip, die Com­mu­ni­ty zu betreu­en und die Foren zu pfle­gen, auf die Ein­hal­tung der Neti­quet­te zu ach­ten und eine zivi­li­sier­te Dis­kus­si­on unter den Nut­zern zu ermög­li­chen, mit­hil­fe der fest­ge­leg­ten Mode­ra­ti­ons­re­geln.

Für die­ses Pro­jekt wird einen Monat im Vor­aus ein Schicht­plan ange­legt, für den ich mei­ne Zei­ten der Ver­füg­bar­keit anbie­ten kann. Da das Forum 24 Stun­den, also Tag und Nacht, mode­riert wird, gehö­ren auch Nacht­schich­ten dazu. Die über­neh­me ich rela­tiv häu­fig, denn das bie­tet sich durch die Zeit­ver­schie­bung ein­fach an: In Argen­ti­ni­en ist es erst abends, wenn es in Deutsch­land schon Nacht ist. Manch­mal über­neh­me ich aber auch Tages­schich­ten. Durch den Schicht­plan habe ich inso­fern über my-vpa einen rela­tiv struk­tu­rier­ten und plan­ba­ren Tages­ab­lauf.

Dane­ben kom­men aber auch immer mal wie­der Auf­trä­ge von ande­ren Kun­den, die zu mei­nen Fähig­kei­ten und mei­nem Pro­fil pas­sen: Das sind oft klei­ne­re Unter­neh­men oder Selb­stän­di­ge, die Unter­stüt­zung im Bereich Online brau­chen. Da kann es zum Bei­spiel dar­um gehen, Blog­tex­te für die Web­site eines Kun­den zu schrei­ben, oder der Kun­de möch­te einen Email-News­let­ter star­ten, weiß aber nicht wie, und braucht Input – inhalt­lich sowie tech­nisch.

Gene­rell ist der Vor­teil bei my-vpa: Man kann sich sel­ber orga­ni­sie­ren. Das ist auch eine Her­aus­for­de­rung, denn man muss schon ent­spre­chend viel Eigen­dis­zi­plin mit­brin­gen. Ein gro­ßer Plus­punkt aber ist: In dem Zeit­raum bis zur Dead­line, die man mit dem Kun­den fest­legt, kann man sich sel­ber ein­tei­len, wann man wie­viel arbei­tet. Das fin­de ich per­sön­lich recht vor­teil­haft – denn so kann man die Arbeits­zei­ten gut mit dem Pri­vat­le­ben in Ein­klang brin­gen.

my-vpa Virtueller-Assistent Michael in Buenos Aires

Seit wann lebst du in Argen­ti­ni­en und wie hast du dich dazu ent­schie­den?

Anfang 2011 bin ich mit mei­ner dama­li­gen Part­ne­rin nach Argen­ti­ni­en gezo­gen, inzwi­schen sind es fast zehn Jah­re gewor­den, die ich hier ver­bracht habe – auch weil ich hier vor Ort einen Fami­li­en­be­trieb mit betrei­be, und Fuß gefasst habe.

 

Du arbei­test also neben dei­ner Tätig­keit bei my-vpa noch in einem ande­ren Bereich?

Ja, mei­ne Fami­lie hat hier in Bue­nos Aires einen Gas­tro­no­mie-Betrieb, den die gan­ze Fami­lie gemein­sam betreibt. Das ist natür­lich eine Tätig­keit, die gar nichts mit der Online­welt zu tun hat – da arbei­tet man kom­plett off­line und vor Ort. Aller­dings hat Coro­na auch in Argen­ti­ni­en alles durch­ein­an­der­ge­wir­belt, gera­de in der Gas­tro­no­mie-Bran­che. Vor allem in der jet­zi­gen Situa­ti­on ist es des­halb gut, meh­re­re Stand­bei­ne zu haben.

 

Was für eine tech­ni­sche Aus­stat­tung braucht man dei­ner Mei­nung nach als VPA?

Eigent­lich gar nicht so viel – haupt­säch­lich das, was man gene­rell braucht, um remo­te zu arbei­ten. Ein gut funk­tio­nie­ren­der Lap­top und eine sta­bi­le, aus­rei­chend schnel­le Inter­net­ver­bin­dung gehö­ren auf jeden Fall dazu. Dar­über hin­aus kommt es ein biss­chen dar­auf an, wel­chen Schwer­punkt man hat: Wenn man zum Bei­spiel viel tele­fo­ni­sche Kun­den­be­treu­ung macht, dann kann ein Head­set sinn­voll sein.

Was man auf jeden Fall haben soll­te: Einen beque­men Platz zum Arbei­ten. Was das genau bedeu­tet, ist glau­be ich sehr indi­vi­du­ell. Ich arbei­te gene­rell von Zuhau­se aus. Da habe ich mei­ne Ruhe, kann die Tür zu machen und mich kon­zen­trie­ren. Ich glau­be, es gibt ande­re Leu­te, die von einer Strand­bar aus arbei­ten kön­nen und denen das bes­ser liegt. Das hängt wahr­schein­lich aber auch davon ab, wie viel Kon­zen­tra­ti­on die Auf­ga­ben erfor­dern, die man bear­bei­tet. Wenn ich zum Bei­spiel einen Blog­text für einen Kun­den schrei­be, dann muss ich mich sehr dar­auf kon­zen­trie­ren.

 

Du bist seit 2017 Mit­glied in der my-vpa Com­mu­ni­ty, und zwar rela­tiv viel im Bereich Com­mu­ni­ty Manage­ment. Ist das ein Pro­jekt, das dir beson­ders viel Spaß macht? Wel­che wei­te­ren Pro­jek­te haben dir in die­ser Zeit beson­ders gefal­len?

Das Com­mu­ni­ty Manage­ment liegt mir schon sehr, aus meh­re­ren Grün­den: Es ist sehr zeit­ak­tu­ell, man bekommt immer alle News mit. Außer­dem lernt man viel über Men­schen und ihr Online-Ver­hal­ten. Mir gefällt dar­an beson­ders, die Dis­kus­sio­nen im Forum zu beglei­ten und zu för­dern.

Was die Arbeit für my-vpa beson­ders span­nend macht, ist die Viel­fäl­tig­keit der mög­li­chen Auf­ga­ben. Da ist viel Abwechs­lung drin. Wenn man wie ich Blog­bei­trä­ge schreibt, kommt man auch immer wie­der mit neu­en, teil­wei­se fach­lich spe­zi­el­len The­men­be­rei­chen in Kon­takt – zum Bei­spiel habe ich schon Blog­bei­trä­ge zum The­ma Stimm­trai­ning ver­fasst. Ich habe aber auch schon Auf­ga­ben in der Qua­li­täts­kon­trol­le und im Kun­den­dienst für ein Online-Por­tal über­nom­men, bei dem man per­sön­lich gestal­te­te Gruß­kar­ten bestel­len kann. In einem ande­ren Pro­jekt habe ich bei der Vor­be­rei­tung für ein gro­ßes Online-Fes­ti­val mit­ge­ar­bei­tet. Die Tätig­kei­ten sind also sehr viel­sei­tig.

 

Glaubst du, dass es in Zukunft noch mehr remo­te work geben wird?

Ja, das den­ke ich schon. Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie wer­den auch wei­ter­hin vie­le Men­schen, die die­se Mög­lich­keit haben, von Zuhau­se aus arbei­ten. Bis­her ist aber noch völ­lig offen: Wie wird sich das in Zukunft wei­ter­ent­wi­ckeln, wenn Coro­na vor­bei ist? Gehen dann alle wie­der zurück ins Büro, oder wird es einen Mix geben? Ich glau­be schon, dass es mehr Home Office und auch mehr Fer­n­ar­beit geben wird. Die Ver­net­zung über das Inter­net und die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten sind ja schon lan­ge da.
Der gro­ße Vor­teil dar­an ist natür­lich: Man kann sich aus­su­chen, wo man ist. Wenn ich mich jetzt dafür ent­schei­den wür­de, in ein ande­res Land zu zie­hen, neh­me ich mei­ne Arbeit ein­fach mit. Für Leu­te, die orts­un­ab­hän­gig sein wol­len, ist das ein gro­ßer Vor­teil.

 

Gibt es etwas, was an dei­nem Arbeits­platz nie feh­len darf?

Der Mor­gen­kaf­fee, der darf auch bei remo­te work nicht feh­len. Für zwi­schen­durch, wenn der Tag mal ein biss­chen län­ger wird, gibt es hier in Argen­ti­ni­en noch eine Alter­na­ti­ve: Das Natio­nal­ge­tränk “Mate”. Das hat aber nichts mit dem Mate-Drink zu tun, den man auch in Deutsch­land kennt. Es ist ein Auf­guss aus einem Kraut, das im Nor­den Argen­ti­ni­ens wächst. Es wird gepflückt und zer­klei­nert, dann kommt es in ein Trink­ge­fäß mit einem Stroh­halm, und so kann man es immer wie­der auf­gie­ßen. Mate macht auch sehr wach, hat also einen ähn­li­chen Effekt wie Kaf­fee.

my-vpa Virtueller Assistent VPA in Buenos Aires

Micha­el

Er ist seit 2017 bei my-vpa und über­nimmt u.a. das Com­mu­ni­ty-Manage­ment der Social Media Kanä­le eines gro­ßen Ver­lags.

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