MAGAZIN

Nach­hal­tig­keit in der Soft­ware-Ent­wick­lung

Wie wir in der IT die Feh­ler der Indus­tria­li­sie­rung ver­mei­den kön­nen

Soft­ware ist ein wesent­li­cher Bestand­teil unse­res Arbeits­all­tags – auch bei my-vpa, da Soft­ware das Bin­de­glied zwi­schen VPA und Kun­den ist. Die Ent­wick­lung, Pro­gram­mie­rung und Nut­zung von Soft­ware hat jedoch auch erheb­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt und die wirt­schaft­li­che Nach­hal­tig­keit.

IT ver­braucht immer mehr Ener­gie

Vor­ab: Es ist wich­tig, Soft­ware nach­hal­tig zu ent­wi­ckeln und sicher­zu­stel­len, dass sie die Bedürf­nis­se der Gegen­wart erfüllt, ohne die Mög­lich­kei­ten künf­ti­ger Gene­ra­tio­nen zu gefähr­den, ihre eige­nen Bedürf­nis­se zu erfül­len. IT macht laut der IEA (Inter­na­tio­nal Ener­gy Agen­cy) ca. 5–7 % des glo­ba­len Strom­ver­brauchs aus. Wie sie sich nach­hal­tig nut­zen lässt, haben wir ja schon in Teil 1 unse­rer Serie beleuch­tet. Wie kann Soft­ware nach­hal­tig ent­wi­ckelt wer­den?

Soft­ware muss nach­hal­ti­ger wer­den

Nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung kann defi­niert wer­den als der Pro­zess der Erstel­lung von Soft­ware, der nega­ti­ve öko­lo­gi­sche, sozia­le und wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen redu­ziert und gleich­zei­tig posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen för­dert. Dazu gehört die Kon­zep­ti­on, Imple­men­tie­rung und Bereit­stel­lung von Soft­ware unter Berück­sich­ti­gung der öko­lo­gi­schen, sozia­len und wirt­schaft­li­chen Fol­gen ihres gesam­ten Lebens­zy­klus, von der Kon­zep­ti­on bis zur Ent­sor­gung.

Die UN defi­niert Zie­le für eine Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung

Die Ver­ein­ten Natio­nen haben die Bedeu­tung der Soft­ware­ent­wick­lung für die Errei­chung der Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (SDGs) erkannt. Die SDGs sind eine Rei­he von 17 Zie­len, die sich mit den wich­tigs­ten Her­aus­for­de­run­gen der Welt befas­sen, wie Armut, Hun­ger, Gesund­heit, Bil­dung, Gleich­stel­lung der Geschlech­ter, sau­be­res Was­ser und sani­tä­re Ein­rich­tun­gen, erschwing­li­che und sau­be­re Ener­gie, men­schen­wür­di­ge Arbeit und Wirt­schafts­wachs­tum, Indus­trie, Inno­va­ti­on und Infra­struk­tur, Ver­rin­ge­rung von Ungleich­hei­ten, nach­hal­ti­ge Städ­te und Gemein­den, ver­ant­wor­tungs­vol­ler Kon­sum und Pro­duk­ti­on, Kli­ma­schutz, Leben unter Was­ser, Leben an Land, Frie­den, Gerech­tig­keit und star­ke Insti­tu­tio­nen. Nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung trägt zu meh­re­ren SDGs bei, wie z.B.:

Zie­le für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (SDGs)

Defi­ni­ti­on der Ver­ein­ten Natio­nen

SDG 7

Erschwing­li­che und sau­be­re Ener­gie

Erschwing­li­che und sau­be­re Ener­gie: Nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung kann den Ener­gie­ver­brauch sen­ken, indem der Code opti­miert, effi­zi­en­te Algo­rith­men ver­wen­det und die Hard­ware­an­for­de­run­gen mini­miert wer­den. Dies kann zu erheb­li­chen Ener­gie­ein­spa­run­gen und einer Ver­rin­ge­rung der Koh­len­stoff­emis­sio­nen füh­ren.

SDG 9

Indus­trie, Inno­va­ti­on und Infra­struk­tur

Nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung kann dazu bei­tra­gen, die Infra­struk­tur zu ver­bes­sern und Inno­va­tio­nen zu för­dern, indem Soft­ware ent­wi­ckelt wird, die erneu­er­ba­re Ener­gien, intel­li­gen­te Strom­net­ze, effi­zi­en­te Trans­port­sys­te­me und nach­hal­ti­ge Gebäu­de­kon­zep­te unter­stützt.

SDG 12

Kon­sum und Pro­duk­ti­on

Nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung kann stän­di­ge Neu­ent­wick­lun­gen und Bug­fi­xes redu­zie­ren und so die Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz ver­bes­sern, indem Open-Source-Soft­ware ver­wen­det wird, die die Zusam­men­ar­beit, die Wie­der­ver­wen­dung und das Recy­cling von Code för­dert. Sie kann auch die Umwelt­aus­wir­kun­gen von Hard­ware redu­zie­ren, indem sie Soft­ware ent­wi­ckelt, die mit älte­ren und weni­ger leis­tungs­fä­hi­gen Gerä­ten kom­pa­ti­bel ist.

SDG 13

Kli­ma­po­li­tik

Nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung kann zur Ein­däm­mung des Kli­ma­wan­dels bei­tra­gen, indem sie Soft­ware ent­wi­ckelt, die Koh­len­stoff­emis­sio­nen über­wacht und redu­ziert, erneu­er­ba­re Ener­gien unter­stützt und Ein­zel­per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen hilft, nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen zu tref­fen – und sich vor allem mes­sen lässt.

Vor­tei­le der Open-Source-Soft­ware

Um eine nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung zu errei­chen, kön­nen ver­schie­de­ne Ansät­ze und Tech­ni­ken ver­wen­det wer­den, dar­un­ter Open-Source-Soft­ware und Para­dig­men für eine nach­hal­ti­ge Soft­ware­ar­chi­tek­tur. Open-Source-Soft­ware ist eine Kate­go­rie von Soft­ware, die es den Benut­zern erlaubt, auf den Quell­code zuzu­grei­fen, ihn zu ändern und zu ver­brei­ten. Das bedeu­tet, dass jeder die Soft­ware nut­zen und ver­bes­sern kann, was die Zusam­men­ar­beit und Inno­va­ti­on för­dert. Die­se hat meh­re­re Vor­tei­le, die sie zu einer idea­len Wahl für die nach­hal­ti­ge Soft­ware­ent­wick­lung machen.

Kol­la­bo­ra­ti­on

Open-Source-Soft­ware för­dert die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Ent­wick­lern und Benut­zern, was zu einer bes­se­ren Qua­li­tät und Zuver­läs­sig­keit der Soft­ware führt.

Wie­der­ver­wen­dung

Open-Source-Soft­ware kann wie­der­ver­wen­det und modi­fi­ziert wer­den, wodurch die Not­wen­dig­keit, neu­en Code von Grund auf zu erstel­len, ver­rin­gert und das Code-Recy­cling geför­dert wird.

Sicher­heit

Open-Source-Soft­ware ist siche­rer als Clo­sed-Source-Soft­ware, da mehr Men­schen den Code über­prü­fen und ver­bes­sern kön­nen, um Sicher­heits­lü­cken zu erken­nen und zu schlie­ßen.

Kos­ten­güns­tig

Open-Source-Soft­ware ist häu­fig kos­ten­los oder kos­ten­güns­tig, was sie für Ein­zel­per­so­nen und Unter­neh­men leich­ter zugäng­lich und erschwing­lich macht.

Ser­vice­ori­en­tier­te Archi­tek­tur (SOA)

SOA ist ein Archi­tek­tur­stil, der eine lose Kopp­lung zwi­schen Soft­ware­kom­po­nen­ten för­dert, wodurch die­se leich­ter wie­der­ver­wen­det und geän­dert wer­den kön­nen. Dies führt zu einer bes­se­ren Res­sour­cen­nut­zung, ver­rin­gert die Ver­schwen­dung und för­dert die Nach­hal­tig­keit.

Micro­ser­vices

Die Micro­ser­vices-Archi­tek­tur ist ein Ansatz, bei dem gro­ße Soft­ware­sys­te­me in klei­ne, unab­hän­gi­ge Diens­te zer­legt wer­den, die unab­hän­gig ent­wi­ckelt, bereit­ge­stellt und ska­liert wer­den kön­nen. Die­ser Ansatz för­dert Fle­xi­bi­li­tät, Agi­li­tät und Wider­stands­fä­hig­keit und redu­ziert den Bedarf an gro­ßen, mono­li­thi­schen Sys­te­men, die schwer zu war­ten und zu aktua­li­sie­ren sind.

Cloud-nati­ve Archi­tek­tur

Cloud-nati­ve Archi­tek­tur ist ein Ansatz, der Cloud-Com­pu­ting-Tech­no­lo­gien nutzt, um Soft­ware zu ent­wi­ckeln und bereit­zu­stel­len, die ska­lier­bar, zuver­läs­sig und kos­ten­güns­tig ist. Die­ser Ansatz för­dert die Nach­hal­tig­keit, indem er die Hard­ware­an­for­de­run­gen redu­ziert, die Ener­gie­ef­fi­zi­enz för­dert und eine effi­zi­en­te Res­sour­cen­nut­zung ermög­licht.

Grü­ne Soft­ware

Green Soft­ware-Engi­nee­ring umfasst eine Rei­he von Prak­ti­ken und Tech­ni­ken, die eine nach­hal­ti­ge Soft­ware-Ent­wick­lung för­dern, z. B. die Opti­mie­rung des Codes, die Ver­rin­ge­rung des Ener­gie­ver­brauchs, die Mini­mie­rung von Abfall und die Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gie­quel­len.

ZUSAMMENFASSUNG

Wir set­zen auf nach­hal­ti­ge Open Source Soft­ware

Eine Soft­ware­ent­wick­lung, die das Leit­bild der Nach­hal­tig­keit ein­be­zieht ist die Vor­aus­set­zung für das Errei­chen der SDGs. Open-Source-Soft­ware und Para­dig­men für eine nach­hal­ti­ge Soft­ware­ar­chi­tek­tur sind wich­ti­ge Instru­men­te zur Errei­chung die­ses Ziels, da sie Zusam­men­ar­beit, Wie­der­ver­wen­dung, Trans­pa­renz, Sicher­heit und Effi­zi­enz för­dern. Durch die Über­nah­me die­ser Ansät­ze kön­nen Soft­ware­ent­wick­ler Soft­ware erstel­len, die nega­ti­ve öko­lo­gi­sche, sozia­le und wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen redu­ziert und gleich­zei­tig posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen för­dert und so zu einer nach­hal­ti­ge­ren Welt bei­trägt. Des­halb ver­wen­den wir bei my-vpa in ers­ter Linie Open Source Lösun­gen wie zum Bei­spiel: MariaDB, PHP, Ten­sor­Flow, Ubun­tu, Matrix, Apa­che, Own­Cloud oder OpenX­ch­an­ge.

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